Jacob Schram

Jacob Schram erblickte 1826 in Pfeddersheim, Rheinhessen das Licht der Welt. Pfeddersheim ist heute ein Stadtteil des heutigen Worms, das mit Rebbergen umsäumt ist.

Bereits im zarten Alter von 16 Jahren wanderte der der junge Jacob nach Amerika aus, wo er im Herbst 1842 in New York ankam. Er arbeitete dort bis 1853 als Herrenfrisör. Er hörte an der Ostküste vom reichen Kalifornien und so machte es sich in den Westen auf. Jacob wählte den Seeweg über das Kap Horn nach San Francisco. Die Überfahrt finanzierte er sich als Frisör an Bord. Er fand in St. Helena im Napa Valley eine Anstellung als Herrenfrisör und Ladies Hairdresser. Als sein Haus niederbrannte zog Jacob nach Napa Stadt und arbeitete dort fleissig weiter. 9000 Kilometer von seinem Mutterhaus entfernt, lernte er Anna Kristina Weber aus Hochheim/Mainz kennen. Zusammen mit Anna Kristina machte sich Jacob 1862 abermals nach St. Helena auf, um auf den 75 ha Land, das sie der Regierung an den Diamond Mountains abgekauft hatten, Büsche zu roden, Reben anzupflanzen und ein Haus zu bauen.

 

Ein Weingut wurde gegründet, das zweite in St. Helena und eines der ersten im Napa Valley.

Im Jahr zuvor wurde ihr Sohn Herman Adolf geboren, der das Weingut später einmal weiterführen wird. Jacob liess als erster überhaupt von den zahlreichen chinesischen Gastarbeitern Stollen in den Berg für das Schramsberg Weingut treiben. Die Stollen werden heute noch als Flaschenkeller genutzt und so mancher Besucher ist erstaunt über die perfekte Funktionalität aus einer längst vergangenen Zeit.

 

Die Weine der Schrams waren sehr gefragt und so konnte weiter ausgebaut werden. Bereits 1876 konnte Schram Weine an die Ostküste Amerikas verkaufen. Vier Jahre später sogar bis nach Europa. 1880 besuchte zudem der Schriftsteller, Journalist und Vielreisende Robert Luis Stevenson auf seiner Hochzeitsreise das Napa Valley. Er meinte, dass das Valley noch in einer Experimentierphase sei und es noch etwas dauern würde, bis die Qualitäten wirklich erfreuen würden. Die Weine von Jacob Schram gefielen ihm aber besonders gut. Er veröffentlichte sogar einen Artikel darüber.

“Wine in California is still in the experimental stage,” and those pockets of land that will someday grow the grapes from which one will be able to say, “and the wine is bottled poetry: these still lie undiscovered. And yet he was impressed by Schram’s wines, as was the rest of the public. Wie er damit Recht hatte. Einige Kurzgeschichten über das Napa Valley sind im Buch von Robert Luis Stevenson “The Silverado Squatters“ das 1883 erschien ist niedergeschrieben. Neuauflagen sind natürlich erhältlich.

So um 1885 übernahm der Sohn Herman die Geschicke des Weingutes. Jacob konnte seinen Erfolg auskosten und genoss das Alter. Bei einem Pokerspiel verlor er einmal ein geschnitztes Holzfass mit seinen Initialen an die Beringer Brüder vom gleichnamigen Weingut, das nur ungefähr 2 km südlicher entstanden war. Die jetzige Besitzerfamilie der Schramsberg Winery fragte kontinuierlich nach, ob sie das Fass, das zu einer Trilogie von Fässern gehörte, zurückkaufen könnten. In den 1990 Jahren war man dann nachsichtig und die Beringer Winery beschloss, das Fass zurück zu geben aber mit der Auflage, dass dies bei einem Poker Spiel ausgemacht würde. Wie zu erwarten war hatte die Beringer Winery ein sehr miserables Blatt und so kehrte das von Jacob verzockte Fass nach über 100 Jahren wieder zurück auf die Schramsberg Winery.

Anna Kristina Schram verstarb 1901, Jacob folgte seiner Frau vier Jahre später. Ihr Sohn Herman, der zeitlebens nicht von der Seite seines Vaters wich, führte das Weingut noch Jahre weiter. 1912 verkaufte er das Weingut und die Odyssee für das einst stolze Weingut begann. Viele Besitzer gaben sich die Klinke in die Hand, bis 1965 Jamie und Jack Davis das renovationsbedürftige Weingut erwarben. Es wurde renoviert und im Weinbau konzentrierte man sich zukünftig auf die Herstellung von Schaumwein. Der Erfolg blieb nicht aus und als der damalige Präsident der USA, Richard M. Nixon seinem „Berufskollegen“ aus China, Zhou Enlai, offiziell Schramsberg servierte, konnte sich das Weingut vor Bestellungen nicht mehr retten!

Der Akt des gemeinsamen Schramsberg Genusses der beiden Staatsmänner (Schramsberg Blanc des Blancs1969) ging als „Toast to Peace“ in die Geschichte ein.

Hugh Davies, der Sohn von Jamie und Jack Davies ist seit geraumer Zeit der CEO von Schramsberg und kann bereits über eine 50-jährige Geschichte des Familienweingutes zurückblicken.