Kalifornien erlebte parallel zu seiner wirtschaftlichen Entwicklung verlaufend verschiedene Einwanderungswellen, die das grosse Land nach und nach besiedelten. Anfangs des 19. Jahrhunderts waren es vor allem Spanier und in der Folge Mexikaner, die Kalifornien als Landwirtschaftsland nutzten. Auch zogen einzelne Siedler vom Osten der vereinigten Staaten an die Westküste.
Die erste grosse Welle erreichte Kalifornien aber erst nach der Entdeckung des Goldes. Der erste grössere Goldfund wurde 1848 bei der Sutter’s Mill, dem Bauplatz eines Sägewerks von Johann August Sutter gemacht. Im gleichen Jahr strömten Tausende von Menschen aus ganz Kalifornien in diese Region, um ihr Glück zu finden. Das ganze Land wurde 1849 vom Goldfieber erfasst und dies in einem unvorstellbaren Masse. Goldsucher reisten sogar aus Europa, Australien und Südamerika nach Kalifornien. Der immense Zustrom an Goldsuchern hatte zur Folge, dass sich die Einwohnerzahl Kaliforniens binnen eines Jahres verfünffachte!
In Los Angeles vervielfachte sich die Einwohnerzahl der Stadt im Jahr 1876, als Los Angeles an das Eisenbahnnetz der "Southern Pacific Railroad" angeschlossen wurde. Es setzte ein wahrer Zuwanderungsstrom ein, der noch verstärkt wurde, als 1892 Öl auf dem Stadtgebiet von Los Angeles entdeckt wurde. Im Vergleich: Im Jahr 1800 lebten noch 300 Menschen in Los Angeles, im Jahr 1900 waren es schon über 100'000 und 1920 hatte die südkalifornische Stadt bereits 1,2 Millionen Einwohner.
Kalifornien wurde zum Inbegriff des Staates, in welchem der „American Dream“ verwirklicht werden konnte. ''Going West'' wurde zum Synonym für Freiheit, Erfolg und Wohlstand.
So auch während der grossen Weltwirtschaftskrise, in der der mittlere Westen zusätzlich noch von einer grossen Dürre heimgesucht wurde. Viele Farmer mussten ihren Boden verlassen, als ihre finanziellen Ressourcen aufgebraucht waren.
Eines der von der Dürre in den USA am schwersten betroffenen Gebiete war der Bundesstaat Oklahoma. Nahezu 15 % der Bewohner verliessen den Staat, vornehmlich Richtung Westen und erreichten Kalifornien über die gerade neu eingerichtete Route 66, was den legendären Ruhm der Transversale mitbegründete. Die Auswanderer wurden als „Okies“ bekannt. Diese Bezeichnung wurde zum Synonym für alle, die vor der Dürre im mittleren Westen flohen. “Well, get your kicks on Route 66”!
Während des 2. Weltkrieges wurden in Kalifornien zahlreiche Flugzeugfabriken und Schiffswerften errichtet, um vor allem die Pazifik-Flotte der US Streitkräfte aufzurüsten. Ein Zustrom von Arbeitern für den Bau dieser gigantischen Kriegsmaschinerie führte zwischen 1940 und 1945 zu einem Anstieg der Einwohnerzahl um fast zwei Millionen Menschen.
Zwischen 1970 und 2015 verdoppelte sich die Bevölkerung des Bundesstaates Kalifornien
(+ 100%) seit 1962 ist Kalifornien der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA.
Als Vergleich; in der Schweiz nahm die Bevölkerung in der gleichen Zeitspanne um 34% zu.
Bevölkerungsentwicklung
Zensus Einwohner ± in %
1850 92.597 —
1860 379.994 310,0 %
1870 560.247 47,4 %
1880 864.694 54,3 %
1890 1.213.398 40,3 %
1900 1.485.053 22,4 %
1910 2.377.549 60,1 %
1920 3.426.861 44,1 %
1930 5.677.251 65,7 %
1940 6.907.387 21,7 %
1950 10.586.223 53,3 %
1960 15.717.204 48,5 %
1970 19.953.134 27,0 %
1980 23.667.902 18,6 %
1990 29.760.021 25,7 %
2000 33.871.648 13,8 %
2010 37.253.956 9,9 %
2015 39.000.000 4,6 %
2022 39.000.000