Die Konzentration der Computerindustrie auf das Silicon Valley geht hauptsächlich auf zwei Männer zurück, Frederick Terman und William B. Shockley.
Frederick Terman, Dekan an der Stanford University, meinte, dass die grossen, ungenutzten Flächen Land, die der Universität gehörten, perfekt für die Ansiedlung von Immobilien und Unternehmen geeignet seien. Er rief ein Programm ins Leben, das Studenten ermutigen sollte, in dem Gebiet zu bleiben, indem er ihnen Kapital zur Verfügung stellte. Bereits 1939 hatte Terman die Studenten William Hewlett und David Packard bei der Gründung einer Elektronikfirma unterstützt, die im Zweiten Weltkrieg gute Gewinne erwirtschaftete. Hewlett-Packard sollte zur ersten grossen High-Tech-Firma in der Umgebung werden, die nicht in direkter Verbindung zur NASA oder der US Navy stand.
Aufgrund dieser Aufbruchsstimmung entschied sich William B. Shockley, der wesentliche Beiträge zur Erfindung des Transistors geleistet hatte und dafür später mit dem Physiknobelpreis ausgezeichnet wurde, in diese Gegend zu ziehen. Er hatte 1955 Bell Laboratories aufgrund persönlicher Differenzen verlassen. Nach der Scheidung von seiner Frau und dem erfolglosen Versuch, bei den etablierten Elektronikkonzernen an der Ostküste Unterstützung zu erlangen, um die Transistortechnologie zur Serienproduktionsreife weiterzuentwickeln, kehrte er zum California Institute of Technology zurück, wo er seinen Bachelor of Science gemacht hatte. 1956 zog er nach Mountain View, um Shockley Semiconductor Laboratory als Teil von Beckman Instruments zu gründen und auch um näher bei seiner ins Alter gekommenen Mutter zu leben.
Dort begann er auf dem heute üblichen Halbleiterwerkstoff Silicium basierende Bipolartransistoren mit drei Lagen zu entwickeln; zu jener Zeit wurden Bipolartransistoren noch aus dem Halbleiter Germanium hergestellt. Weiter entwickelte er spezielle Vierschichtdioden, welche allerdings keine wesentliche Bedeutung erlangten. Die Theorie zu den Vierschichtdioden war vielversprechend, die Herstellung jedoch war bedeutend komplizierter als die herkömmlicher Transistoren. Als das Projekt zu scheitern drohte, wurde Shockley leider immer paranoider. Auf Grund verschiedenster Vorfälle verliessen ihn 1957 acht seiner talentiertesten Mitarbeiter; diese „Traitorous Eight“ gründeten Fairchild Semiconductor. Shockley sprach sich auch gegen die Erforschung von Silicium zur Entwicklung der heute üblichen integrierten Schaltkreise aus.
In den nächsten Jahren sollten sich ähnliche Vorgänge wiederholen. Wissenschaftler verloren die Kontrolle über die von ihnen gegründete Unternehmen an externe Manager, verliessen ihre Firmen und gründeten erneut Unternehmen. AMD, Signetics, National Semiconductor, Intel und der Venture Capitalist Kleiner Perkins, gingen alle aus Gründungen ehemaliger Fairchild-Mitarbeiter hervor.
Damit war der Grundstein des heutigen Silicon Valleys gelegt: Die Dichte der Hardware-Unternehmen garantierte Kompetenz für alle weiteren Entwicklungen und dehnte sich mit dem Aufkommen von Standardsoftware in den 1970er Jahren auch auf Software aus. Im Silcon Valley finden über eine halbe Million Menschen Arbeit. Unermüdlich wird im Silicon Valley, umgeben von den besten Universitäten Kaliforniens, geforscht und entwickelt. Das Computer History Museum in Mountain View zeigt die Geschichte des Computers und der Region. Ein Must-Besuch!
Der Namensteil Silicon (Silicium) bezieht sich auf den Forschungs- und Industriekomplex mit über 1'000 Unternehmen in der Halbleiter- und Computertechnik im Santa Clara Valley. Die wichtigsten sind unter vielen anderen: Adaptec, ADM, Apple, AppliedMaterials, Cisco Systems, Google, Hewlett-Packard, IDEO, Intel, Juniper Networks, Maxim Integrated Products, National Semiconductor, NetApp, Nvidia, HP Palm, Oracle Corporation, Tesla Motors ect.