Silver Oak Alexander Valley Winery

Die Novaks (berühmt geworden durch Spottswoode) luden Ray Duncan Anfangs der 1970er Jahre, zu einem Besuch nach Napa und Sonoma ein. Ray entdeckte einen von der Bank of America veröffentlichten Bericht, in dem ein deutlicher Anstieg des durchschnittlichen Weinkonsums der amerikanischen Verbraucher prognostiziert wurde, der zu dieser Zeit bei etwa 2 Flaschen pro Person und Jahr lag.

Davon und von der Region fasziniert, kaufte Ray 1970 in Partnerschaft mit Jack Novak sein erstes Land im Alexander Valley im Sonoma County es waren 42 Hektaren, die die beiden «Los Amigos Vineyard» nannten.

 

Kann es viele Weinmarken geben, die so stark sind wie Silver Oak? Sie ist eine amerikanische Institution, ihr glänzendes Etikett ein Sinnbild für das reiche, ausladende Ideal des kalifornischen Cabernet Sauvignons. Silver Oak hat seinen Erfolg auf stilistischer Beständigkeit aufgebaut - wenn er Ihnen in einem Jahr gefallen hat, wird er Ihnen auch im nächsten Jahr gefallen. Die Weine sollen nicht herausfordern. Sie sollen zufrieden stellen, das ist das Ziel der Duncans.

 

Für viele seiner Fans ist Silver Oak ein Synonym für einen Ort: Napa Valley. Aber das Napa Valley Weingut macht nur etwa ein Viertel der Weinproduktion von Silver Oak aus. Neben dem berühmten Cabernet aus dem Napa Valley stellt Silver Oak einen weiteren - je nach Weingeschmack ebenbürtigen - Cabernet aus dem Alexander Valley im Sonoma County her.

Sowohl der Napa- als auch der Alexander Valley-Wein sind Cabernet Sauvignon, und beide werden unter der Leitung von Weinmachern im unverwechselbaren Stil des Weinguts gekeltert und ausgebaut. Natürlich stand der Wein von Silver Oak aus dem Alexander Valley schon immer im Schatten vom Silver oak Cabernet aus Napa. Die Abfüllung aus Napa ist auch teurer als die vom Alexander Valley. LeBron James und Draymond Green sind Fans.

 

Es ist also keine Überraschung, dass das Weingut von Silver Oak im Napa Valley in Oakville - ein Weintourismus-Tempel, der 2016 eine LEED-Zertifizierung in Platin erhielt - lange Zeit den funktionalen, schnörkellosen Alexander Valley-Standort in Geyserville in den Schatten gestellt hat. Im April 2018 eröffnete David Duncan, ein neues, hochmodernes Weingut, mit viel Platz für weininteressierte Besucher. Es ist bis dato das umweltfreundlichste Weingebäude, das in Kalifornien errichtet wurde. Viele der Baustoffe wurden aus rezyklierten Materialien gewonnen. Das Ziel ist zudem auch eine Null-Netto-Wasser und Null-Netto-Energie Bilanz.

 

 

Die Duncans erwarb das 50 Hektaren grosse Grundstück, die ehemalige Sausal Winery, im Jahr 2012. Der Preis laut Bezirksunterlagen: etwa 10,9 Millionen Dollar. Das Weingut liegt in den Ausläufern der Mayacamas Mountains mit Blick auf den Geyser Peak und den Sausal Creek. Als er es kaufte, waren 30 Hektaren mit Reben bepflanzt, hauptsächlich Zinfandel. Duncans Team bepflanzte die Fläche nach und nach mit Cabernet Sauvignon.

 

Der Besitz eines solchen Grundstücks bringt es mit sich, dass man sein Abwasser selbst behandeln muss. Normalerweise würde ein Weinbergbesitzer einen Teich anlegen, der das Abwasser mit Unterwassermotoren filtern kann; wahrscheinlich haben Sie solche Reservoirs schon in Napa und Sonoma gesehen. Aber ein Teich verbraucht Land, das für Weinreben genutzt werden könnte, und sein Klärmechanismus ist ineffizient, da seine Speicher der Verdunstung ausgesetzt sind.

 

Anstatt einen Teich auf dem neuen Silver Oak Weingut anzulegen, kaufte Duncan einen Membranbioreaktor, ein kompaktes System zur Abwasseraufbereitung, das in geschlossenen Räumen untergebracht werden kann und seiner Meinung nach das umweltfreundlichste System auf dem Markt ist. Die Maschine hat etwa 1 Million Dollar gekostet.

Das Ziel: Jeder Tropfen Wasser wird dreimal auf dem Grundstück verwendet. Das bedeutet, dass dasselbe Wasser, das für die Reinigung der Fässer verwendet wird, auch für den Wasserhahn im Waschbecken und anschliessend für die Bewässerung der Weinreben genutzt werden kann. Der Membranbioreaktor "würde für eine kleine Stadt reichen", sagte David Duncan.

Der erste Silver Oak-Jahrgang, 1972, bestand aus Früchten aus dem Napa- und dem Alexander-Tal. Er wurde als "North Coast" bezeichnet, da das Alexander Valley noch kein offizielles amerikanisches Weinbaugebiet war. In den Jahren 1977 und 1978 war der Alexander Valley Cabernet Sauvignon der einzige Wein, den Silver Oak herstellte. Die Bezeichnung Napa Valley erschien erst ab dem Jahrgang 1979 auf den Flaschen.

 

Heute macht der Alexander Valley-Wein mit 75.000 Kisten den Grossteil der 103.000 Kisten umfassenden Produktion von Silver Oak aus. Und obwohl beide Silver Oak Cabernets die einheitliche, von amerikanischer Eiche geprägte Handschrift tragen - Silver Oak ist ein Adjektiv, sagt Duncan gerne - ist der Alexander der zurückhaltendere der beiden. In den letzten Jahrgängen wurden im Gegensatz zu den 100-prozentigen Cabernets aus Napa geringe Mengen anderer Bordeaux-Sorten verwendet. Der Alexander verwendet zum Beispiel nur 50 Prozent neue Eiche, im Gegensatz zu den 90 Prozent von Napa. Im Jahr 2015 erwarb Silver Oak seine langjährige Küferei in Missouri - das erste amerikanische Weingut, das eine amerikanische Küferei besitzt - und hat somit die vollständige Kontrolle über die Produktion seiner Fässer.

 

Und Silver Oak, vielleicht mehr als die meisten kalifornischen Weingüter, kennt seine Kunden. "Viele Leute in Napa sind auf der Jagd nach demselben High-End-Kunden, aber nicht wir", sagt Duncan.

 

Vielleicht werden diese Kunden nun der Sonoma-Seite etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. Denn ob aus Napa oder Alexander Valley, ein Silver Oak Wein schmeckt immer noch nach Silver Oak. "Wenn es eine Sache gibt, der wir uns verpflichtet fühlen", sagt Duncan, "dann ist es das Versprechen zu halten, wie unsere Fans über den Wein denken."