Reise in die Sierra Foothills

Reise in die Sierra Foothills

Wenn Sie beabsichtigen, in die Sierras zu fahren, um diese wildromantische Seite des kalifornischen Weinbaus kennenzulernen, planen Sie zwei Tage ein. Die Region ist auch an den Wochenenden nicht überfüllt oder überbucht und so können Sie ein angenehmes Weinwochenende abseits der weintouristischen Ballungszentren geniessen.

Am besten Sie peilen Plymouth an. In etwa zwei Stunden erreichen Sie von San Francisco aus Plymouth. Die gleiche Fahrzeit müssen Sie von Napa oder San Jose aus kalkulieren. Von Sacramento aus erreichen Sie Plymouth sogar in weniger als einer Stunde.

Das Shenandoah Valley liegt gleich vor der Haustüre und die Fiddletown und Fair Play Region ist nicht weit. Die Reise will aber geplant sein. Vor allem die Übernachtungen. Hier empfehlen wir Ihnen das Shenandoah Inn oder aber das „Rest“ Boutique Hotel, beide in Plymouth. Als eines der besten Restaurants in der ganzen Weinregion gilt das „Taste“, ebenfalls im Plymouth, dass nur ein Steinwurf vom Rest Boutique Hotel entfernt ist. Unbedingt reservieren!

 

Das Shenandoah Inn

 

Das Taste

 


Die Weingüter haben ihre Türen meistens ab 10.00 h offen und so kann munter losdegustiert werden. Einfach der Shenandoah Road von Plymouth aus folgen. Die Weingüter tauchen plötzlich links und rechts der Strasse auf. Unbedingt dann auf die Steiner Road abzweigen und weitere Weingüter laden zum Verweilen ein. Die Steiner Road führt Sie zurück in die Shenandoah Road. Hier nochmals kurz links abbiegen und Sie erreichen das Sobon Estate als letztes Weingut im Shenandoah Valley.

Man kann auf der Shenandoah Road weiterfahren, die dann plötzlich Mount Aukum Road heisst, beweisen Sie Mut, fahren Sie weiter bis halbrechts ein Abzweiger in die Omo Ranch Road erscheint. Auf diese einbiegen und nach ein paar hundert Metern erblicken Sie wieder Reben und vier Weingüter. Weiterfahrt auf der Omo Ranch Road bis in einem Wald links die nun zu befahrende Fair Play Road auftaucht. Wegweiser zu den Weingütern stehen links und rechts der Strasse. Nach etwa einer Meile lockert sich der Wald auf und man ist in der Kernzone der Fair Play AVA angekommen. 15 Weingüter innerhalb kurzer Entfernung laden zur Weinprobe ein. Sollten Sie ein GPS zur Hand haben, geben Sie Somerset als Ortschaft und Fair Play Road 7451 ein. Das führt Sie zur Mitte der Fair Play AVA.

Irgendwann ist dann der Zeitpunkt gekommen, wo man zurück ins Hotel möchte, um sich einen erfrischenden Mojito zu gönnen oder aber ein kühles Bier in der Amador Brewing Company geniessen möchte. Hotel, Restaurant und auch die kleine Brauerei liegen alle an der Main Street.

Eine Fahrt (30 Minuten) über die State Highway 49 in Richtung Norden führt Sie nach Placerville, dem Hauptort des Weingebietes. Die El Dorado AVA liegt östlich von Placerville.

Die grosse Broadway Strasse ostwärts fahren bis links der Wegweiser Jacquier Road auftaucht und schon sind Sie da. Die Jacquier Road wird in einer grossen Rechtskurve zur Carson Road, an der mehrere Weingüter ihre Weine zur Probe anbieten.

Zurück nach Placerville und ein bisschen durchs Städtchen schlendern und sich vorstellen, wie es wohl zu Zeiten des Gold Rushs hier im Zentrum des Geschehens zu und her gegangen ist.......an einer Ecke preist Levi Strauss seine strapazierfähigen Hosen mit Nieten an, jeder will die, keiner kann bezahlen, da bereits der ganze Tageslohn im Saloon gekonnt verflüssigt wurde, hinter einer Hütte quietscht ein Schwein, das wohl gestohlen wird, zwei Kumpels stützen sich gegenseitig und biegen erneut in Richtung Saloon ab, aus demselben ertönt ohrenquälendes Geklimper, das von lautem Gezeter übertönt wird, die Saloon Türe schwingt auf, da ein Mann mit langem Bart hinausbefördert wird, die Kutsche von General Sutter steht verstohlen an einer Hauswand, im oberen Stock des Hotels flackert gedämpftes Kerzenlicht, an einer Ecke stützt sich ein Goldgräber an einer Hauswand ab und entledigt sich des im Saloon verflüssigten Tagelohnes, am Ende der Strasse schiessen drei Jungs übermütig auf einen Hut, der immer noch ganz ist, ein dampfendes, abgemagertes Pferd ist an einem Pfosten angebunden.

 Die Luft riecht nach mottendem Holzfeuer, dessen beissender Geruch sich mit dem ranzigen Gestank der Öllampen, die dem Sheriff den Überblick erleichtern sollen, zu einem nasalen Supergau vereinen. Zwei adrett gekleidete Herren mit Zylinder überqueren schnellen Schrittes die staubige Strasse, knapp daneben zwei düstere Gestalten mit griffbereiten Colts im offenen Halfter tragend, ein Mauleselgespann mit Karren wird von einem beleibten Mann lauthals zum Weiterziehen motiviert, die Ladung ist zugedeckt, über der Plane liegt ein geknüpfter Strick mit finaler Schlaufe, vier hagere Männer begutachten eine vergilbte Landkarte, auf der sie verheissungsvoll ein Kreuz markieren. Im dumpfen Licht einer Öllampe verzehren zwei hungrige Kumpels, deren Mägen knurren, eilends Maisfladen.