Umtriebig, charmant, sehr gefragt und ein Könner seines Fachs.

Geboren wurde Philippe in der Stadt Bordeaux, aber aufgewachsen ist er inmitten von Mais- und Tabakfeldern südlich der Stadt. Er kehrte schliesslich in die Grossstadt zurück und schrieb sich an der Universität von Bordeaux ein, um Geologie zu studieren und einen Master in Agronomie und Önologie zu erlangen. Er hatte ein Forschungspraktikum auf Château Haut Brion absolviert, um sich mit den Böden (nicht mit Weinbau) zu beschäftigen. Eine zufällige Begegnung mit Jean-Claude Berrouet, dem technischen Direktor von Christian Moueix' legendärem Château Petrus, führte dazu, dass Philippe Melka 1991 für das von Moueix geführte Dominus Estate in Kalifornien arbeiteten konnte.

Er war das erste Mal in den USA und konnte nur etwa zehn Worte Englisch, aber klar doch er kam zurecht. Nach Abschluss seiner Arbeit bei Dominus arbeitete er noch bei Paul Draper auf der Ridge Winery in den Santa Cruz Mountains. Wenn Draper an den Wochenenden weg war, stand Philippe sein Haus und sein Whirlpool zur Verfügung. Auf dem Ridge Weingut verliebte Philippe sich in die hübsche Laborantin Cherie. Philippe sprach nur sehr wenig Englisch, aber Cherie sprach viel Französisch - et voilà! Zwischen den Arbeiten bei Ridge und Dominus und der Rückkehr zu Moueix in Frankreich gab es noch Jobs bei Badia Coltibuono in der Toskana und in Australien. Als er schliesslich ins Bordeaux zurückkehrte, um für Château Prieuré Lichine zu arbeiten, merkte Philippe das das nicht das Richtige für ihn war. Die französische Arbeitsmoral, die sich hauptsächlich um Pausen drehte, hingen ihm zum Halse raus! Er machte Cherie einen Heiratsantrag und umgehend kehrten die beiden in die USA zurück. Cherie fand eine Stelle bei den Beaulieu Vineyards im Labor und Philippe wurde bei Clos du Val eingestellt.  

Das Jahr 1995 war ein Wendepunkt in ihrem Leben. In diesem Jahr gründeten Philippe und Cherie die Unternehmung Melka Consulting und begannen ihre Dienstleistungen im Bereich der Weinbereitung anzubieten. Ihre ersten Kunden waren Lail Vineyards, Seavey Vineyard und Constant Diamond Mountain. Ein Jahr später, 1996, beschloss das Paar, seine eigenen Weine herzustellen und führte das Label Melka Wines ein.

Fünfundzwanzig Jahre nach der Gründung ihres Beratungsunternehmens sind Seavey Vineyards und Lail immer noch Kunden, zusammen mit etwa 30 anderen. Zu den wichtigsten gehören Caldwell (1998-2005), Parallel Napa Valley (1999 bis heute), Quintessa (1999-2002), wo er auchMichel Rolland kennenlernte und mit ihm zusammenarbeitete, Vineyard 29 (1999-2017), Hundred Acre (2000-2010), Bryant (2002-2006) und Dalla Valle im Jahr 2006. Das Beratungsunternehmen, das ursprünglich Melka Consulting hiess, heisst jetzt Atelier Melka, und zu seinen Kunden gehören Alejandro Bulgheroni Estate, Nine Suns, Brand, Davis Estates, Dana Estates, Raymond Vineyards, Tusk und Westwood - um nur einige zu nennen.

Im Jahr 2011 kauften sie acht Hektaren in St. Helena, darunter einen Weinberg, den sie seitdem Montbleau nennen, als Hommage an Cheries Seite der Familie (es ist ihr Mädchenname). Ausserdem haben sie ihr Traumhaus gebaut und ein altes Cottage in einen provisorischen Verkostungsraum umgewandelt, der schliesslich zu einem Gästehaus wurde (es verbrannte bei den Wildfeuer 2020), ebenso wie der junge Weinberg des Weinguts, den sie neu bepflanzen mussten. Der Bau des jetzigen Kelterhauses und der Kellerei wurden 2017 abgeschlossen, im selben Jahr konnten die Weine von Melka Estate endlich unter eigenem Dach produziert werden.