Spärlich landeten Auswanderer im damals beinahe menschenleeren Kalifornien und versuchten, in der neuen Welt auf die eine oder andere Art Fuss zu fassen.
Nach und nach kamen zudem vereinzelt Siedler aus dem Osten oder Personen auf dem Seeweg an die Pazifikküste und die wenigen, die mit dem Rebbau vertraut waren, begannen unter anderem auch die verlassenen Rebberge der Missionare wieder zu beleben und zu bewirtschaften. So mancher ausgewanderte Europäer, der mit dem Weinbau vertraut war oder zumindest aus der Landwirtschaft stammte, fand sein grosses Glück in den Rebbergen im fernen Kalifornien. Die Rebberge der Missionare, von wenigen Ausnahmen abgesehen, lagen in unmittelbarer Nähe zum Pazifik, entlang des Camino Reals.
Findige Neuankömmlinge waren aber der Ansicht, dass im Landesinneren die Reben wohl besser gedeihen würden. Und so verbreitete sich der Weinbau nicht nur wie bis anhin von Süd nach Nord, sondern auch vereinzelt von West nach Ost. Dies betrifft die Zeitspanne von 1830 bis 1850. Einzelne Einwanderer waren bereits im Stande, beachtliche Weingüter aufzubauen. Der Aufschwung der Weinwirtschaft begann.
In unserer Rubrik Pioniere sind einzelne herausragende Persönlichkeiten und deren Werdegang in Kalifornien grob umrissen. Sie legten das Fundament für den kalifornischen Weinbau.
Was heute mit einem 11-stündigen Flug im weichen Sitz und mit Speis und Trank locker zu bewältigen ist, war damals eine monatelange, höchst entbehrliche und gefährliche Reise ins völlig Ungewisse. Abenteuerlust hin oder her, die Meisten sind ja nicht zwingend des Abenteuers wegen losgezogen, sondern vielmehr aus Notlagen und völliger Verzweiflung. Europa war zu dieser Zeit weiss Gott keine Hochburg von Fairness und Lebensqualität!